CuraSkill – anwendungsorientiert und wissenschaftlich fundiert

Die CuraSkill-Methode Methode ist ein neuer Ansatz für die Qualifizierung in der Pflege. Zum einen ist sie in besonderer Weise anwendungsorientiert, weil sie Fragen beantwortet, die für das Recruiting von Menschen für die Pflege von hoher praktischer Relevanz sind. Zum anderen ist sie wissenschaftlich fundiert, weil umfangreiche empirische Erhebungen für eine sehr hohe Aussagekraft der Verfahren sorgen. Viele Aspekte, die mit CuraSkill erfasst werden, wurden bereits in der JobIMPULS-Methode bei vielen tausend Teilnehmer:innen erfolgreich eingesetzt. Dazu wurden spezifische Skalen, die sich unmittelbar auf die pflegerische Tätigkeit beziehen, für CuraSkill auf der Basis wissenschaftlicher Theorien und Befunde neu entwickelt.

1. CuraSkill ist werteorientiert

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass für Pflegekräfte die Sinnhaftigkeit ihres Tuns und dessen Bedeutung für unsere soziale Gemeinschaft von großer Wichtigkeit sind.

Der CuraSkill-Fragebogen erfasst die relevanten Wertvorstellungen und Motive für den Pflegeberuf. Dies geschieht auf der Basis der Mindframes-Theorie, die von dem weltweit führenden Bildungsforscher Prof. Dr. John Hattie entwickelt wurde. Die Kernthese der Mindframes-Theorie lautet, dass es nicht nur wichtig ist, was Menschen tun, sondern auch und vor allem wie und warum sie etwas tun. Neben dem Wissen und dem Können sind also auch das Wollen und das Werten bedeutsam. Erfolgreiches menschliche Handeln basiert somit auf den Dimensionen des Könnens, des Wissens, des Wollens und des Wertens.

In den Bereich der Pflegeberufe wurde diese Theorie von Prof. Dr. Klaus Zierer, der im deutschsprachigen Raum als führender Hattie-Experte gilt und mit ihm eng zusammenarbeitet, übertragen.

Im CuraSkill-Fragebogen finden sich vier relevante Faktoren:

  • Der respektvolle Umgang mit Menschen, insbesondere wenn sie durch Krankheit, Alter oder Behinderung besonders hilfsbedürftig sind, ist grundlegend für erfolgreiche Pflegetätigkeit.
  • Menschen, die in der Pflege arbeiten, berichten, dass die Dankbarkeit und Anerkennung, die ihnen in ihrem Beruf durch Patienten und Heimbewohner zuteil wird, ein großer Motivator ist. Erfolgreiche Pflegekräfte können Wertschätzung aus sozialen Kontakten ziehen.
  • Achtsamkeit gegenüber dem Anderen ist dauerhaft nur möglich, wenn die Pflegekraft auch gegenüber sich selbst achtsam ist. Sie muss daher in der Lage sein, Hilfsbereitschaft und Wahrung eigener Interessen in einem stabilen Gleichgewicht zu halten.
  • Sich um die eigene persönliche Hygiene zu kümmern, ist eine Grundvoraussetzung für qualitätsvolles Arbeiten in der Pflege. Erfolgreiche Pflegekräfte wissen dies und kümmern sich selbstverantwortlich darum.

 

2. CuraSkill berücksichtigt die zentralen Eigenschaften und Kompetenzen für den Pflegeberuf

In jeder Berufsgruppe gibt es nachweislich bestimmte Eigenschaften und Kompetenzen von Mitarbeiter:innen, durch die deren Arbeitsalltag deutlich leichter gelingt. Prof. Dr. Joachim Thomas von der KU Eichstätt Ingolstadt ist als Eignungsdiagnostiker darauf spezialisiert, diese Rahmenfaktoren mit der Hilfe von Wissenschaft und Praxis zu untersuchen.

Für CuraSkill hat er auf einer sehr breiten empirischen Grundlage einen Fragebogen entwickelt, der die folgenden hilfreichen Eigenschaften und Kompetenzen von Anwärter:innen auf den Pflegeberuf analysiert:

  • Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Pflegekräfte in der Lage sein müssen, einen engen körperlichen Kontakt mit fremden Menschen aufzunehmen. Dies bezieht sich auch auf Situationen, die allgemein als unangenehm oder ekelerregend wahrgenommen werden. CuraSkill erfasst dies mit der Skala Körperlicher Umgang.
  • Pflegetätigkeit verlangt ein hohes Maß an Selbststeuerung. Neben planvollem Arbeiten, hoher Sorgfalt und Zuverlässigkeit ist eine hohe Lernbereitschaft wichtig. Dies verlangt einen konstruktiven Umgang mit Feedback, Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen eine gute Selbstlernkompetenz und Selbstwirksamkeit, d.h. die Überzeugung, schwierige Situationen bei der Arbeit gut meistern zu können.
  • Wesentlich sind darüber hinaus kommunikativ-soziale Kompetenzen. Gerade der Umgang mit Menschen, deren Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt ist, setzt neben guten kommunikativen Kompetenzen ein besonderes Maß an Empathie voraus. In mehreren wissenschaftlichen Analysen wurde die Bedeutung empathischer Fähigkeiten als grundlegend für eine gelingende Kommunikation bestätigt. Darüber heißt Pflegen auch Arbeiten im Team. Ohne eine starke Teamorientierung ist der Pflegeberuf nicht denkbar.

3. CuraSkill ist ein wissenschaftlich validiertes Verfahren

Neben der Entwicklung von Skalen, die auf wissenschaftlich fundierten Theorien und Befunden aufbauen, ist es wichtig, dass der Fragebogen den allgemeinen Gütekriterien entspricht. Dies sind vor allem die Objektivität, die Reliabilität oder Zuverlässigkeit des Fragebogens sowie seine Validität oder Gültigkeit. Diese Aspekte wurden im Curaskill-Verfahren in einer wissenschaftlichen Untersuchung mit hunderten Pflegekräften empirisch geprüft. So kann sichergestellt werden, dass das Verfahren die Ansprüche an ein wissenschaftlich fundiertes diagnostisches Instrument erfüllt.

Mit dieser Validierungsstudie konnte darüber hinaus der CuraSkill Index bestimmt werden, der die Ergebnisse der verschiedenen Skalen zusammenfasst und so eine wissenschaftlich fundierte und empirisch geprüfte Aussage über die Eignung einer/s Bewerber:in für den Pflegeberuf sowie eine Einschätzung der Entwicklungsmöglichkeiten erlaubt.

Prof. Dr. Klaus Zierer
Universität Augsburg,
Ordinarius Lehrstuhl für Schulpädagogik,
Aufsichtsrat der Jobnet.AG

Prof. Dr. Joachim Thomas
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt,
Psychologische Diagnostik und Interventionspsychologie,
Aufsichtsrat der Jobnet.AG

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