Der Pflegeberuf bringt in allen fachlichen Ausprägungen im besonderen Maße einen direkten und unmittelbaren körperlichen Umgang mit den zu pflegenden Personen mit sich. Dabei werden oftmals übliche Grenzen des persönlichen Abstands überwunden.
Daher ist es notwendig, die Affinität einer potenziellen Pflegekraft im Bezug auf das Thema „körperlicher Umgang“ festzustellen.
In den breit gefächerten beruflichen Einsatzfeldern der Pflege wird durchgängig ein besonders hohes Maß an persönlicher Selbststeuerung erwartet und notwendigerweise vorausgesetzt. Einige Aspekte dieser Themengruppe sind zudem für das erfolgreiche Absolvieren einer anspruchsvollen Ausbildung notwendig. Daher wird dieses Themenfeld in folgenden Ausprägungen im Detail untersucht:
Pflegekräfte sind stets in ein vielschichtiges Netzwerk sozialer Strukturen eingebunden. Einerseits sind es die horizontalen, kollegialen Strukturen zur abgestimmten Aufgabenerledigung im Team. Darüber hinaus ist es die persönliche Beziehung zur Patientin / zum Patienten. Darüber hinaus sind es vertikalen Strukturen zu Ärzt:innen und Vorgesetzten. Zudem kommen oft auch noch kommunikative Aufgaben zu Angehörigen hinzu.
Daher ist es notwendig, diesen Aspekt sorgfältig im Rahmen einer Eignungsdiagnostik zu betrachten. Das Gesamtbild setzt sich aus folgenden Dimensionen zusammen:
Pflegekräfte werden in der Regel in mehrfacher Hinsicht gefordert: sie müssen eine robuste psychische und zudem physische Belastbarkeit aufweisen.
Dieser Aspekt wird bereits während der Ausbildung für viele Kandidat:innen zu einer wesentlichen Herausforderung, da in der Regel parallel zu einem fordernden Beruf noch die mentale Kraft aufgebracht werden muss, z. T. komplexe Inhalte zu erlernen und sich entsprechenden Prüfungen zu unterziehen.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus Zierer (Pädagoge, Universität Augsburg) haben wir ein weiteres Modul entwickelt, das spezielle Aussagen in Bezug auf die inneren Haltungen und Einstellungen einer Person (Mindframes) in Verbindung mit einem konkreten Berufsbild ermöglicht.
Grundlage ist hier ein eigens mit Praktikern in Deutschland und Österreich konzipiertes Modell, das die notwendigen (funktionalen und dysfunktionalen) Mindframes messbar macht.